Also, das war ja schon wieder schön. Es hat nochmal ganz ordentlich alles durcheinandergewürfelt und das allerbeste Pferd ist jetzt auch Weltmeister. Insgesamt finde ich, daß es wieder ein Sieg des schönen Reitens war – auch bei den jungen Pferden. Es ändert sich was…
Adelinde wird mal Grand Prix nennen für 2019, die Deutschen sollten jetzt mal nicht alles verkaufen, was sie da haben, der Tschisas hat hoffentlich noch einen Job, der Frederic braucht wahrscheinlich keinen neuen, dieses Jahr war am Ende die PSI an der Bar und Helgstrand Dressage hat zusammengepackt. Allerdings hat Helgstrand wahrscheinlich eh schon wieder alles verkauft – in Summe war es nämlich schon gewaltig was die da aufgeboten haben. Der – wie der sichere Sieger aussehende – Quel Filou hätt aber trotzdem nicht gewonnen, gegen den heute unbesiegbaren Lordswood Dancing Diamond und die vorbildliche Katrin Pohlmeier, auch wenn der Pilot den richtigen Weg gefunden hätte.
Aber ganz einfach ist das wahrscheinlich nicht… der macht schon einen tollen Job da. Ich glaub nicht, daß das mit Dávie und Quel Filou heut ganz einfach war. Der Filou hat ihm nämlich in einem Wechsel mal ganz sauber ins Gesicht gschaut. Aber ein tolles Geschoß ist der schon der Quel Filou. Der Trab ist einfach abartig, mit dieser Schulterfreiheit! Aber das Hinterbein vom Dancing Diamond ist nochmal von einem anderen Stern. Nämlich von dem Stern, von dem aus Valegro den anderen im Finale der Welt- und Europameisterschaften nochmal 5 % abgenommen hat, ganz easy. Dieses Hinterbein, das einfach so genial ist, daß es immer noch mehr wert ist, eben 10 anstatt „nur“ 8.5. Und dieser Dancing Diamond der hat genau das Hinterbein. Deswegen gab es für den Trab heut auch glatt die 10.0! Für den Schritt eine 9.3, für den Galopp eine 9,5. Für die Durchlässigkeit – und es war einfach toll das Reiten von Katrin Pollmeier – eine 9.8! und die Perspektive für dieses Dressurpferd…. Einfach nur 10! Da kann man sich nichts mehr wünschen.
Ich hab die beiden in den letzten Tagen mehrmals gesehen. Schon in der Qualifikationsprüfung am kleinen Viereck und einmal im Training in der Früh im Stadion. Offensichtlich gehören sie zu denen, die üben müssen… Beim Zusehen in der Qualifikationsprüfung sagte Christian auf einmal: „Das klingt vielleicht blöd, aber das erinnert mich an Valegro. Dieser Bewegungsfluß, der immer grad durchs ganze Pferd nach vorne fließt. Das hat die gleiche Mühelosigkeit.“ Ja…. Das stiiiiiiimmmt. Dann hab ich die Beiden im Training gesehen in der Früh. Und das war Reiten wie aus dem Lehrbuch! Da wurde eine Lektion geübt, dann wurde gelobt und im leichten Sitz eine Runde galoppiert, dann wieder was geübt, dann weggekaut in vorbildlicher Dehnung. Und so war das ein total unaufwendiges Spiel. Katrin muß nichts einfordern, nichts erzwingen, der macht es eh. Aber kann das denn spektakulär genug sein?
Ja, kann es! Auch bei den 5 jährigen hat der Happy Athlet gesiegt, den wir doch alle so gerne ansehen. Grundsätzlich ist es wieder so, daß die korrekt durchgerittenen Pferde vorne stehen, die einfach die gestellten Aufgaben zufrieden lösen. Und das ist ja wirklich schön.
Auf dem zweiten Platz waren Adelinde und der Totilassohn Governor – einer meiner Favouriten. Der ist nicht das tollste Pferd der Welt – aber er macht es so toll, daß er jetzt Vizeweltmeister ist! Kompliment an Adelinde, die einfach alle drei Pferde im Finale so derartig korrekt durchgeritten hat, daß man da einfach keine Fehler mehr finden kann. Und dieser lackschwarze Governor mit dem schönen Gesicht, der hat halt auch noch die Schulterfreiheit seines Vaters und zaubert jede Lektion in einer Qualität hin, die an seinen Vater erinnert. Und ach… was erinnern wir uns gerne! Das geht natürlich auf das Konto von Adelindes Ausbildung, die ihn ja schon lange in Beritt hat – und das bewährt sich ja offensichtlich. Wäre schön, wenn die beiden zusammenbleiben, dann könnt sie jetzt schon mal für 2019 GP nennen. Ich bin mir fast sicher, daß der den Großteil schon kann. Es sieht nicht aus, als würde Pi und Pa eine Krise auslösen. Bei der Siegerehrung sitzt man wohl am Totilas am besten!
Und dann ist auf einmal wieder alles ganz anders: weil die sich nämlich verrechnet haben und jetzt schlußendlich doch der Quel Filou vor dem Sir Skyfall ist. Lustig! Müssen jetzt alle wieder zurück an die Bar und umgekehrt feiern? Können wir die Siegerehrung wiederholen und den Quel Filou strampeln lassen. Der strampelt schon schöner als der Sir Skyfall.
Dritter war nämlich eigentlich bei der Siegerehrung der Sir Skyfall. Naja, nicht grad mein Favourit. Aber der Frederic macht dem einfach Beine und da findet man jetzt auch nix, was falsch ist. Das war einfach verdammt gut geritten, auch wenn man vielleicht qualitätsvollere Pferde gerne weiter vorne gesehen hätte – vorausgesetzt, daß die Reiter den Weg finden.
Und jetzt grad les ich die Liste und schlag dann in „Loafnheftl“ (Facebook auf Salzburgerisch) nach – und siehe da: jetzt hat doch der Tschisas die Schärpe und wahrscheinlich eh noch seinen Job. Wenngleich er immer noch nicht Weltmeister ist… vielleicht sollten die nochmal rechnen – an der Bar!
Qualitativ stimmt das einfach – find ich. Da paßt jetzt genauso! Die drei besten Pferde sind vorn.
Wenn gleich da noch viele tolle waren, aber bei manchen passieren mit 6 halt einfach noch Fehler und das macht auch nix, sie sind trotzdem toll! Nur manche können mühelos ausführen, was furchtbar schwer ist.
„For perspective: just one mark: 10!“
Thank you, Katrin and Lordswood Diamond Dancing, for showing how it should be done…
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